07.01.2025 07:12 | Landkreis

Dresden–Prag: Neue Hochgeschwindigkeitsstrecke nimmt Gestalt an

Die Deutsche Bahn plant eine umfangreiche Erweiterung der Trasse zwischen Dresden und Prag. Neben dem längsten Eisenbahntunnel durch das Osterzgebirge sollen Gleise ausgebaut und Überholgleise eingerichtet werden, um schnelle Personenzüge und langsamere Güterzüge zu trennen. Dank eines kürzlich veröffentlichten Videos erhalten Interessierte nun detaillierte Einblicke in die geplanten Maßnahmen.

Fakt: Allein zwischen Dresdner Hauptbahnhof und dem künftigen Tunnelportal in Rathen will die Bahn rund 46 Kilometer Gleise neu bauen oder erweitern und 92 neue Weichen installieren.

Die Planungen für die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Dresden und Prag laufen seit Jahren auf Hochtouren. Nun hat die Deutsche Bahn ein umfassendes Video präsentiert, das detailliert zeigt, wie die Züge künftig durch den Dresdner Südosten, Rathen und schließlich durch den längsten Eisenbahntunnel im Osterzgebirge rollen sollen. Die Strecke soll zum einen für schnelle Fernverkehrszüge optimiert werden, zum anderen aber auch Güterzügen mehr Kapazitäten bieten. Dies erfordert zusätzliche Überholgleise sowie modernisierte Infrastruktur, damit langsamere Güterzüge ohne Behinderung der schnellen Personenzüge verkehren können.

Zahlreiche Maßnahmen sind im Stadtgebiet Dresden geplant, unter anderem zwischen Hauptbahnhof und Strehlener Platz, in Strehlen und Reick sowie ab Niedersedlitz. Dort wird die Trasse verbreitert, was in einzelnen Fällen Gartenlauben oder sogar Gebäude betrifft. Laut Bahn ist dieser Ausbau notwendig, um die Streckenkapazitäten signifikant zu erhöhen und künftigen Verkehrsanforderungen gerecht zu werden. Kernstück des Projekts ist jedoch der rund 30 Kilometer lange Tunnel zwischen Rathen und Chabařovice, der in bis zu 600 Metern Tiefe verlaufen soll. Für den Vortrieb kommen sowohl Spritzbetonverfahren als auch Tunnelbohrmaschinen zum Einsatz.

Während in Deutschland das Planfeststellungsverfahren kurz bevorsteht, gab es auf tschechischer Seite bereits eine regionale Zustimmung in Ústí nad Labem. Allerdings haben zwei Gemeinden Einspruch eingelegt und streben die Aufhebung des Beschlusses an. Trotz dieser Verzögerungen schreiten die Vorarbeiten weiter voran: Die Deutsche Bahn hat die Vorplanungen abgeschlossen und erwartet nun das Votum des Bundestags, bevor es in die nächste Phase mit Genehmigungs- und Ausführungsplanungen geht. Ein Baustart ist nicht vor 2032 zu erwarten, und die Fertigstellung der gesamten Strecke dürfte weitere zwölf Jahre in Anspruch nehmen.

Durch den geplanten Ausbau und die Modernisierung hofft man, die Reisezeit zwischen Dresden und Prag deutlich zu verkürzen und gleichzeitig den Güterverkehr zu stärken. Für Reisende und Anwohner verspricht das Vorhaben erhebliche Verbesserungen, wenn auch mit Eingriffen in die bestehende Landschaft und Bebauung. Das neue Video der Bahn vermittelt einen ersten konkreten Eindruck vom Umfang dieser Maßnahmen und macht deutlich, welche Herausforderungen und Chancen das größte grenzüberschreitende Bahnprojekt in der Region mit sich bringt.

https://www.youtube.com/watch?v=PHYtDZIGtGk

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Hochgeschwindigkeitsstrecke Planfeststellungsverfahren Verkehrsanforderungen Ausführungsplanungen Zahlreiche Maßnahmen Streckenkapazitäten Spritzbetonverfahren Fällen Gartenlauben Tunnelbohrmaschinen Stadtgebiet Dresden

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